Würde man fragen, wie eine Stadt die Schulentwicklung ihrer Schulen anstossen kann, dann könnt man auf die Idee kommen, an den Schulen Leuchtturmprojekte anzustossen und im Verlauf dieser eine große Messe zu veranstalten, bei der sich die einzelnen Projekte vorstellen, Vernetzung entsteht und die Ideen multipliziert werden.
Genau das war die Messe „Schule Vision 2040“. 65 Projekte, die an den Nürnberger Schulen in der Praxisphase sind, haben sich an einer Schule getroffen und die Nürnberger Lehrer*innenschaft wurde eingeladen, sich umzugucken. Viele, wenn nicht alle(?) Projekte, wurden dabei vom Institut für Schulentwicklung und Psychologie Nürnberg angestossen, bzw. begleitet. Bei den inspirierenden Gesprächen an den Ständen, habe ich unter anderem erfahren, dass auch die Schulentwickler*innen der Einzelschulen sich in losen Abständen treffen, um sich auszutauschen. Soweit ich weiß ist das ISPN und seine Arbeit eine strukturelle Ausnahmeerscheinung.
Es würde hier den Rahmen sprengen alle Projekte zu nennen, hier findet sich das Programm zum selbst reinschauen.
Meine Begeisterung für die Veranstaltung ergibt sich durch zwei Umstände. Die Einmaligkeit des konkreten Praxisbezugs der Projekte und der Charakter der Veranstaltung als Blaupause.
Die Projekte werden an den Ständen von beteiligten Lehrkräften und Schüler*innen vorgestellt, die einen tiefen Einblick in das konkrete Vorgehen und die Genese der Projekte anbieten, so dass automatisch Fragen und Zweifel an der Umsetzbarkeit im eigenen Kollegium begegnet wird. Hier entsteht, durch die breite Zugänglichkeit ein Entwicklungspotential von dem die Nürnberger Schulen wahrscheinlich über Jahre profitieren werden.
Kurz gesagt: Jede Stadt sollte, wie die Stadt Nürnberg ein Institut für Schulentwicklung und Psychologie (ISPN) haben. Solange das nicht der Fall ist, bietet sich hier aber die Chance für Schulträger, Mimikry zu betreiben und „Schule Vision 2040“ als Blaupause zu betrachten, um die eigene Entwicklungsarbeit der Schulen zu starten.